Kraka Fyr 1998 und Skjoldungen 2010

1998 rekonstruierten die Bootsbauer des Museums Skuldelev 6, das Fischerboot aus Westnorwegen. Das Boot wurde am Sognefjord gebaut, zeitgleich mit dem Frachtschiff Skuldelev 1. Ursprünglich wurde es als Fischerboot in den tiefen, norwegischen Fjords eingesetzt. Später wurde es um einen Plankengang erhöht und für Transporte entlang der Küste Norwegens genutzt. 

Bei diesem Bau verwendeten die Museumsbootsbauer erstmals Bord planken aus Kiefern anstatt aus Eiche. Das erforderte neues Wissen, da Kiefern anders gespalten wird ais Eiche. 

12 Jahre später, im Jahre 2010, erfolgte die Kiellegung eines weiteren Nachbaus des Fischerbootes - Skjoldungen. Es gibt keine erhaltenen Steven von Skuldelev 6; diesmal wurde die Konstruktion der Steven geändert. Beim Bau der Kraka Fyr waren die Bootsbauer nämlich noch vom Treppensteven des Schiffsfundes Skuldelev 3 ausgegangen. 

Archäologische Funde von Steven in Westnorwegen und die Ähnlichkeit des Fischerbootes mit Skuldelev 1 haben seitdem gezeigt, dass die Steven von Skuldelev 6 anders ausgesehen haben könnten. Die neuen Steven entstanden mit Rücksicht auf die erhaltenen Teile und ohne die Form des Bootes zu ändern. Es gibt, wie dieses Beispiel zeigt, mehrere Lösungen, wenn fehlende Teile eines Orginalschiffs rekonstruiert werden sollen.