Die fehlenden Stücke

Skuldelev 2 wurde in voller Größe auf der Werft des Wikingerschiffsmuseums nachgebaut. Die Form basiert auf dem Rekonstruktionsmodell, während alle Details direkt auf dem Originalmaterial basieren. Es ist nicht möglich, alle Probleme am Modell im Maßstab 1:10 und durch Zeichnungen zu lösen. Die Bootsbauer mussten deshalb häufig zum Originalschiff zurückkehren, um die konkreten Lösungen zu untersuchen.

Das brachte nicht selten Verbesserungen im Entwurfsmaterial mit sich. Auf diese Weise wurde in Verbindung mit dem Bauprozess die ganze Rekonstruktion nochmals überarbeitet. Das fertige Schiff ist daher unser bester Zeuge dafür, wie das Originalschiff aussah, als es neu war.

Eine Reihe Details des Schiffs sind auf der Grundlage von anderen früheren Funden rekonstruiert, die zur Dimension dieses Schiffs passen. Der Spant an dem das Steuerruder befestigt ist, ist z.B. bei Skuldelev 2 nicht erhalten. Ein Spant aus der gleichen Zeit, gefunden im Norden der Insel Falster, diente deshalb als Vorlage.

Bisher ist noch kein Wikingerschiff mit erhaltenen Rigg und Segel gefunden worden. Daher ist es eine ganz spezielle Aufgabe, diese wichtigen Bestandteile nachzugestalten. Das Rigg wurde rekonstruiert auf der Basis von historischen Bildern, Spuren am Wrack, Funden von Tauwerk und Blöcken und anhand der prinzipiellen Lösungen, die sich bei Nachkommen der Wikingerschiffe finden lassen – z.B. bei den Nordland-Booten von Nordnorwegen.