Der Meereshengst von Glendalough
"Vollblut des Meeres”, Skuldelev 2, ein Langschiff der Wikingerzeit von ca. 1042 wiedererschaffen als Rekonstruktion
Das Langschiff ´Meereshengst von Glendalough´ ist das größte bisher gebaute Schiff des Wikingerschiffsmuseums. Mit seiner Länge von 30 Metern ist es absolut in der Extraklasse der Wikingerschiffe. Die norwegischen Wikingerschiffsfunde, Osebergschiff und Gokstadtschiff, sind verglichen nur 22 und 24 Meter lang. Das berühmte Großschiff „Der lange Wurm” des norwegischen Königs Olav Trygvassons war jedoch nach Snorres Königssaga noch größer – ganze 43 Meter lang!
Wie man in der Wikingerschiffshalle sehen kann, wo das Original des Schiffes aufgestellt ist, sind nur ungefähr 25% erhalten. Wenn es möglich ist, eine zufriedenstellende Rekonstruktion zu bauen, dann dadurch, dass insgesamt 1.800 Schiffsteile erhalten sind, die die wesentlichen Teile des Bundes, das ganze Kielschwein und den Achtersteven, inklusive der Schiffsseite vom Achtersteven bis zur Relinghöhe umfassen. Dadurch sind die wichtigsten Messpunkte des Schiffes erhalten.
Beim Bau des Originalschiffes wurden Materialien von hoher Qualität verwendet. Das war nicht nur wesentlich fürs Aussehen des Schiffes sondern auch für die Stärke der Konstruktion. Deshalb wurden auch für die Rekonstruktion Materialien ausgewählt, die in Art und Eigenschaft so dicht wie möglich an die originalen herankommen.
Das Schiff ist, wie zur Wikingerzeit, aus frischem Holz gebaut. Die langen Planken für die Schiffsseiten sind aus langen, geraden Eichenstämmen gehauen, während die krummen Innenteile aus den krumm gewachsenen Ästen der Kronen von Eichen gehauen sind. Insgesamt wurden 150 Raummeter Holz und 400 kg reines Eisen verwendet. Hierzu kommen Hanf für die Herstellung von 3.000 Meter Tauwerk und Leinen für das 112 Quadratmeter große Segel.
Nach den neuesten Baum- und Jahresringanalysen zu urteilen, ist das originale Schiff nach skandinavischer Schiffsbauertradition in Dublin um 1042 gebaut. Die Geschichte des Schiffes ist somit an die skandinavische Expansion westwärts geknüpft, an die Geschichten über Wikinger in Irland - und sicher auch an die vielen dramatischen Ereignisse, die in Verbindung mit dem Ende der Wikingerzeit nach der Besetzung Englands durch Wilhelm den Eroberer 1066 stattfanden.
Das Langschiff wurde das erste Mal 2004 zu Wasser gelassen. Danach fanden 2005 und 2006 die ersten Einsegelungen und das Trainieren der Mannschaft statt. Das Anliegen war Segelversuche auszuführen, um die Segeleigenschaften und die Seetüchtigkeit des Schiffes unter verschiedenen Wetterverhältnissen in verschiedenen Fahrwassertypen zu testen.
Im Jahr 2007 führte der ´Meereshengst von Glendalough´ eine Versuchsreise durch, von Roskilde nördlich um Schottland herum nach Dublin und wieder heimwärts im Jahr danach, dieses Mal südlich um England herum.
Segelgröße: 112 m²
Riemen: 60
Verdrängung segelklar: 25 Tonnen
Besatzung: 60-70 Männer
Angeschlagene Durchschnittsgeschwindigkeit: 6-8 Knotten
Angeschlagene Höchstgeschwindigleit vor Segel: 17 Knotten
Angeschlagene Durchschnittsgeschwindigkeit vor Riemen: 2,5 Knoten
Angeschlagene Höchstgeschwindigkeit vor Riemen: 4,2 Knoten
Außerdem am Bau Beteiligte oder Am Bau Beteiligte
Bootsbauer: Petter Mellberg, Kasper Krogh Hansen, Klaus Mynzberg Jensen, Michael Mellmann, Birger Christensen, Rafaello Bartolini, Lene Christensen, Pernille Voss, Alf Isak Nordli
Rekonstruktion: Erik Andersen, Rumpf und Rick und Morten Gøthche, Zeichnungen
Reepschläger: Ole Magnus, Carsten Hvid, Kasper Kristensen und Mitarbeiter des Hardanger Fahrzeugschutszentrums in Norwegen
Blocke, Holzschnitzerei: Sanne Seipelt
Schmied: Åge Frederiksen
Arbeitsmänner: Thomas Bjørnkær, Simon Johnsom, Kristian Vadsager und Schüler der Naturschule, der maritimen Linie in Roskilde
Teerbrenner: Kari Käkonen, Reino Pakarinen, Pertti Koivisto, Leo Heikkinen, Juha Malinen, Ari Pääkkonen, Urpo Piirainen, Toivo Hekkinen